Do Khyi Maxes Blog

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Dienstag, 16. März 2010

Do Khyi Fundamental knowledge PRA

Do Khyi Grundsätzliches Wissen zur PRA

Vor einiger Zeit haben wir eine "Art Aufklärung" zur PRA beim Do-Khyi, - einer erblichen Augenerkrankung welche zur Erblindung führt, in Form einer Liste von sogenannten "an PRA erkrankten Hunden" und von angeblichen " PRA - Trägern" im Internet entdeckt.
Nun ist es für einen Laien und einfachen Do-Khyi - Liebhaber wenig informativ zwar etwas von PRA erkrankten und PRA-"womöglichen" Trägern zu lesen aber der Rest der Information, - wie die Erkrankung in die Rasse Do-Khyi kam, wie sie weiter verbreitet wurde und welche Zäsur das in der Do-Khyi - Zucht gerade in Deutschland bedeutete, bleibt im Verborgenen...

Leider ist es die Art solcher öffentlichen Darstellungen im Internet, dass nur von der PRA betroffene Tiere für die Öffentlichkeit benannt werden welche die Zwingernamen von "anderen Zuchtstätten" tragen....
Die Namen der als daran erkrankten "Betroffenen" und definitiv auch die daraus als Träger erkannten Do-Khyi welche aus einem deutschen Zuchtbetrieb stammten und auch die direkten, offiziell erkannten Trägerschaften dazu, sind in kundigen Züchterkreisen sicher nicht vergessen.

Niemand wird auf solche Weise aufgeklärt; darüber, dass es anfänglich Bestrebungen gab die Erkrankung PRA bei den Forschern Molekularbiologisch mittels DNA betroffener Do-Khyi abklären zu lassen. Eine erste Studie dazu wurde in der Schweiz in die Wege geleitet...,
...worauf in Deutschland ebenso in ein Forschungsprojekt an der Ruhr-Uni-Bochum Blutproben gegeben wurden.
Damit waren die Erforschungsbemühungen bereits von Beginn an "gesplittet" und in der Konsequenz, - angesichts der Seltenheit der Rasse, - in Frage gestellt. 
Beide Studien verliefen dann auch für den Do-Khyi, mangels Akzeptanz bei den Züchtern, im Sande!

Es ist vor dem Hintergrund der Zahl der an PRA erkrankten Do-Khyi damals, alleine in Deutschland, schon auffallend, dass in der wissenschaftlichen Studie an der Ruhruniversität Bochum dann nur "ganze zwei Blutproben von zwei erkrankten Tibet Mastiff (Do-Khyi)" landeten.
Schon alleine der eine betroffene Zuchtbetrieb in Deutschland hätte erheblich mehr an Blutproben- und womöglich Gewebematerial zur Abklärung dort einsenden können...
Noch dazu, nachdem dieser die zweite Möglichkeit der Probeneinsendung in Deutschland vermittelt hatte...
Doch immerhin haben diese zwei Blutproben Eingang in die wissenschaftliche Arbeit gefunden. Auf einen erfolgreichen Gentest um tatsächliche PRA-Träger-Do-Khyi vorbeugend erkennen zu können wartet man leider bis heute, - mangels Material für die Forschung vergebens...

Es bleibt also weiterhin die Augenuntersuchung bei den spezialisierten Ärzten des DOK-Kreises und bei Erkennung einer aktuellen Erkrankung der zutreffende Zuchtausschluss beider Eltern des Hundes, sowie ihrer eventuellen Nachkommen und seiner Geschwister, nachdem mit Trägerschaft für PRA zu rechnen ist.

Die Erkrankung PRA = gPRA (generalisierte Progressive Retinaatrophie) ist hier in diesem Beitrag, für Do-Khyi - Halter und - Liebhaber verständlich und umfassend beschrieben.
Sie ist wie aus dem Ergebnis der Ruhruniversität Bochum ersichtlich für den Do-Khyi (Tibet Mastiff auch TM gekennzeichnet, unter anderem Seite 8, 19, 56)) kein dominanter Erbgang, sie liegt aber auch nicht auf den Gensequenzen anderer auch von gPRA betroffenen Hunderassen, für welche heute schon ein Gentest zur Frühesterkennung von Trägertieren existiert.

Es benötigt also immer für diesen verborgenen Erbgang (rezessiv) zwei Trägertiere, damit die Erkrankung zum Ausbruch kommen kann...(!)
Auch ein an PRA erkrankter Do-Khyi kann nur sein halbes Erbgut an seine Nachkommen weiter geben. Seine Nachkommen sind also alle (!) für diese Erkrankung Erbgut tragend.
Da nimmt es Wunder, dass auf den besagten Listen für eine Öffentlichkeit zwar eine Hündin als erkranktes Tier geführt wird, ihr Zuchtpartner jedoch, in dieser Verbindung, - aus welcher weiter erkrankte Do-Khyi in Deutschland in der Vergangenheit aufgetreten sind, keine Entsprechung als PRA - Träger im "Info-Angebot" des Internet findet.

Nein, wir werden hier nun nicht die Listen der an PRA erkrankten und deren Eltern als Träger komplettieren!
Ein Laie und normaler Do-Khyi - Halter wird damit nichts anfangen können und - aufgrund der Jahre die vergangen sind - auch kein Züchter. Eventuelle Träger aus solchen Vorfahren können also bis in die heutige Zeit noch vorkommen und sind bis heute generell nur anhand von an PRA erkrankten Do-Khyi zu erkennen!

Hier geht es um das Wissen wie diese Erkrankung ihren Weg in die Rasse Do-Khyi nahm:
Wie aus der Arbeit der Ruhruniversität Bochum in den Tabellen zu sehen ist der Do-Khyi, -  im Bezug auf den Ausbruch der Erkrankung, als "mittel" anzusehen. Das heißt erst mit dem vierten Lebensjahr wurde bei beiden teilnehmenden Hunden die PRA - Erkrankung deutlich erkannt.
Frühestens mit ab dem Alter von 1. bis 2, Jahren können die Veränderungen an den Sehzellen auf der Retina des Auges beim Do-Khyi mittels einer ophthalmologischen Augenuntersuchung erkannt werden. Ab diesem Zeitpunkt kann dem Halter frühestens eine beginnende und rasch fortschreitende Nachtblindheit auffallen...

Die Erkrankung kann nicht behandelt werden und begleitend kann im weiteren, fortgeschrittenen Verlauf ein Katerakt hinzu kommen, - als Begleiterkrankung.

Für den Tierarzt zeigen Tiere mit fortgeschrittener PRA recht typische Symptome. Die Pupillen sind weit und reagieren kaum oder gar nicht auf das einfallende Untersucherlicht. Es besteht ein deutlich verstärktes „Leuchten“ des Augenhintergrundes (Hyperreflexie)
Vor diesem Hintergrund aus dem zitierten Text des obigen Verweises könnte man dieses Foto auch betrachten... Aber um Aussagen zu treffen ist generell eine fachlich fundierte Augenuntersuchung bei einem DOK-Augenspezialisten erforderlich!

Jeder DOK - Augenspezialist weiß darum, wie die Erkrankung PRA in die Rasse Do-Khyi gekommen ist und so wird bei dieser Augenuntersuchung nicht selten die Empfehlung ausgesprochen, -  bei einem Do-Khyi mit "Vorfahren-Hintergrund" aus der Chattang - Blutlinie, mehrmals (!) im Leben eines Do-Khyi eine Augenuntersuchung durchführen zu lassen...

Der Rüde Aktar van Chattang, geb. 1986, war an PRA erkrankt. Er wurde im Alter von 2 Jahren in einen Zuchtbetrieb nach Deutschland eingeführt und hatte im Alter von drei Jahren aus einer Tochter seines Onkels Asmin van Chattang , welcher ein Jahr vor ihm in denselben Zuchtbetrieb eingeführt wurde das erste Mal Nachkommen in Ungarn, also 1989.
Ebenso in den darauf folgenden Jahren im Alter von vier und fünf Jahren in Deutschland. In Ungarn  ging die Zucht weiter mit weiter mit zwei Söhnen seines Onkels. Hier mit einer Hündin welche aus seinem Großvater Asta Chumum van Chattang stammte, also mit einer Halbschwester von ihm. In der Folge wurden aus dem betroffenen ungarischen Zuchtbetrieb sehr viele, verschiedene Nachkommen aus diesen vier Wurfwiederholungen nach Deutschland in jenen Zuchtbetrieb eingeführt.
Ein paar wenige davon wurden zu Stammhunden anderer deutscher Züchter, welche damit eine Zucht aufbauen wollten... Betroffen waren der A bis D - Wurf des ungarischen Zuchtbetriebes.

Ein Einblick in die Ahnentafel von Aras So Tiang aus dem Stern-Artikel über einen Hundehandel, unter anderem auch mit der Tibet Dogge, - zeigt sehr schön ein Zuchtbild mit den damaligen, dann bekannten PRA - Trägern dieser erblichen Augenerkrankung:

Aus Asmin van Chattang und Bhotoo Bellana van Chattang, einer Mutter-/Sohn - Verbindung stammte in der Schweiz bei einem Züchter ein Wurf aus 1987. Bei den Tieren welche in der Schweiz blieben ist drei Jahre nach der Geburt der Hunde, also Ende 1990/Anfang 1991 bei einer Augenuntersuchung aufgefallen, dass sich eine PRA entwickelt.
Der Zeitpunkt der offiziellen Meldung nach Deutschland ist bis heute in Deutschland noch strittig.
Ende 1991 waren in Deutschland aus diesen gewählten Zuchtverbindungen in jenem Zuchtbetrieb der A-Wurf bis zum L-Wurf betroffen und in seinen Nachkommen für das Zuchtgeschehen als PRA - Träger anzusehen.

Weitere Geschwister und nah Verwandte der Chattang-Do-Khyi standen in Frankreich in der Zucht. Von dort wird zwar in dem Buch "Hirtenhunde" von Roswita Hirsch-Reiter im Text die PRA als  "Gesundheitsproblem beim Do-Khyi in Frankreich" erwähnt, die einzelnen an PRA erkrankten Do-Khyi und PRA - Träger der französischen Do-Khyi - Zucht sind jedoch nicht offiziell bekannt geworden.

Für die deutsche Zucht war das offizielle "Bekannt" werden eine Zäsur. Ein paar Züchter hatten bereits mit Nachkommen aus Ungarn gezüchtet, andere mit Nachkommen aus Deutschland als deren PRA - Trägerschaft bekannt wurde. Die Folge war das Einstellen der Zucht mit diesen Hunden und die Beschaffung von Do-Khyi - Zuchthunden aus anderen Blutlinien.
Dennoch, - die ungarischen Nachkommen waren aus dem europäischen Zuchtgeschehen nicht mehr heraus zu bekommen. Ebensowenig die französischen Nachkommen und auch in Deutschland wurde mit ein paar Nachkommen noch weiter gezüchtet. In der Schweiz führte ein Züchter die Blutlinie weiter.

Inzwischen haben wir 2010. Viele Generationen von Do-Khyi haben das Licht der Welt erblickt und die einzelnen Blutlinien haben sich angesichts der geringen Grundbasis an Zuchthunden verdichtet. Es ist heute fast nicht mehr möglich einen in Europa oder klassisch in den USA gezüchteten Do-Khyi ohne Chattang - Blutlinie im Hintergrund der Ahnen zu erwerben...

Es hilft also eine Liste von vermuteten Trägern aus vergangenen Zeiten - nichts. Vor allem dann nicht, wenn Lesern jene Do-Khyi welche an der damaligen Zucht, - der deutlichen offiziellen Erkennung von erkrankten Do-Khyi und PRA-Erbträgern, - welche die PRA - Erkrankung an diese, von der "PRA-Betroffenen" Do-Khyi vererbt haben, namentlich, - aufgrund ihres Zwingernamens in einer öffentlich präsentierten Liste für Internet - Leser nicht genannt, also vorenthalten werden!

Auf Züchter kann eine derartige Aufzählung nicht abzielen. Züchter wissen normalerweise wie und wo  - und wodurch die PRA in die Rasse kam und wie das Krisenmanagement damals 1990 und 1991 stattgefunden oder nicht stattgefunden hat...

Es mutet ja auch befremdlich an, dass erst nach der offiziellen Weitergabe der PRA - Erkrankungsfälle aus der Schweiz, die Erkrankung PRA beim Do-Khyi in ein offizielles Licht gerückt wurde.

Die aktive Zucht mit dem später direkt an PRA erkrankten Aktar van Chattang bis in dessen vollendetes 5. Lebensjahr mit ebenfalls als Träger erkannten Tieren in Ungarn aber auch in Deutschland darf sicher zum Nachdenken anregen...

Was bleibt ist der Rat an alle die ihren Do-Khyi lieben, diesen auch einmal einer DOK - Augenuntersuchung zuzuführen und an die Verantwortlichen die Bitte:
Erkrankungsfälle zu melden, diese der Wissenschaft zuzuführen um einen Gentest zu entwickeln. So, dass in Zukunft PRA-Träger nicht ausschließlich durch den Blick in eine Glaskugel, - oder durch wieder an PRA erkrankte Do-Khyi herausgefunden werden müssen!

In Falle eines von der Erkrankung betroffenen Do-Khyi bleibt heute nur; - beide Eltern, die Geschwister und den Betroffenen, sowie alle seine Nachkommen für die Zucht zu sperren.
Das ist eine große genetische Einschränkung einer kleinen, seltenen, eng miteinander verwandten Rasse welches die Zucht, - hin zu genetischer Varianz, von damals bis heute erheblich erschwert...

@ Tibimaxe.de

Der wirkliche Do-Khyi - Freund und - Liebhaber hilft mit, den Do-Khyi zuliebe, ihnen diese Erkrankung zu ersparen!

Lest weiter auch:

Damit ist die Reihe noch nicht abgeschlossen. Wir arbeiten daran Euch noch tiefer hinter die Kulissen blicken zu lassen! 
Teil 4 Do Khyi PRA Ein Blick 

Zum Abschluss werden wir einen Blick in das Leben mit einem blind gewordenen Hundes werfen!