Do Khyi Maxes Blog

Unser Ziel. Verstehen und Erhalt einer Hunderasse. Der Umgang mit einem Hund tut dem Menschen gut. Wenn der Hund gesund sein kann und einen passenden Halter findet

Dienstag, 13. April 2010

Do Khyi Blindenmenschen

Do Khyi   Wenn Hundehalter zu "Blindenführmenschen" werden.
Es ist eine Ironie unserer heutigen Rasse- und Mischlingshundezucht aus Rassehunden, wenn derjenige, - der Hund, der sich auch als Blindenführhund bewährt hat, selbst erblinden muss!
Nicht selten, - wie bei der PRA, handelt es sich um  Erberkrankungen des Auges, oder um Augenanomalien welche in kürzerer oder längerer Zeit zum völligen Erblinden eines Hundes führen.

Wie es der Zufall so will....
Bei einem unserer Spaziergänge haben wir erst vergangenen Freitag eine nette Hundebekanntschaft machen dürfen. Zwei mittelgroße Hunde liefen frei, ein großer Hund lief an der Leine. Erst wussten wir nicht ob wir einen Kontakt anstreben sollten, nachdem der große, schwarze Hund nicht von der Leine gelassen wurde...

Aber es waren aus der Nähe dann drei nette und verspielte Hunde. Der Große an der Leine war eine blinde Labradorhündin. Sie ist ungefähr zwischen dem vierten und fünften Lebensjahr durch die Augenerkrankung PRA völlig erblindet. Heute mit fünf Lebensjahren ist sie vollkommen blind und deren Halterin arbeitet als "Blindenführmensch" für ihren Hund.

Genau wie beim Do-Khyi ist die PRA beim Labrador als mittel in deren Auftreten von Augenspezialisten eingestuft. Das bedeutet:

Die PRA kann in unterschiedlichen Lebensabschnitten des Hundes beginnen und man unterscheidet hauptsächlich folgende drei Formen:
- Die frühe Form mit einem schlechten Dämmerungssehen im Alter von sechs Monaten und einer vollständigen Erblindung im Alter von ein bis zwei Jahren (z.B. Irish Setter, Gordon Setter, Collie, Rauhaardackel, Shetland Sheepdog, Abessiner- und Perserkatzen).

- Die mittlere Form mit ersten Syptomen im Alter von ein bis zwei Jahren und der Erblindung im Alter von drei bis fünf Jahren (z.B. Zwergschnauzer, Tibet Terrier und Labrador)
Anmerkung: Wir erinnern uns - die Ruhr Uni Bochum hat in der Studie den Tibet Mastiff hier eingeordnet!

- Die späte Form mit schlechtem Nachtsehen im Alter von drei bis fünf Jahren und dem Endstadium im Alter von sechs bis neun Jahren (z.B. Pudel, engl. und amerik. Cocker)
Verweis:

Was uns aufgefallen ist:  Natürlich gibt es im Internet zum Thema Blinder Hund und PRA beim Hund auch wieder unterschiedlichste Foren. Auch zum Do-Khyi haben wir solche gefunden. Dort zur PRA, kann ein Hilfesuchender leider nahezu nur, - gerade beim Do Khyi NUR - ,die Spätform der PRA beschrieben finden. Obwohl die Spätform den Do Khyi nicht betrifft!
Warum?  Dazu müssen sich unsere Leser einfach einmal Gedanken machen!

Im Umkehrschluss sagt die fachliche Beschreibung genau das zur PRA - Augenerkrankung, der mittleren Form aus, was auf der Do Khyi PRA Zuchtlinientafel genau zu erkennen ist:

Die ersten Syptome treten im Alter von ein bis zwei Jahren auf, die Erblindung im Alter von drei bis fünf Jahren. Wer genau hinsieht kann das auf der Do-Khyi PRA Zuchtlinientafel an der Weitergabe von Zuchthunden, an austestenden Inzestverpaarungen und austestenden Inzuchtverpaarungen auch im Bild erkennen!

Inzwischen sind wir in der Hundezucht so weit, dass solche Blindenabzeichen für Hunde auch guten Absatz finden!

Verweis:

Bei unserer Labradorbekanntschaft, während die Hunde miteinander spielten, konnten wir einige interessante Informationen bekommen was es bedeutet mit einem blind gewordenen Hund zusammen zu leben. Nach kurzer Zeit kam noch der Bruder der Labradorhündin des Weges. Dieser ist nicht von der Erkrankung betroffen. Er stammt aus dem ersten Wurf der Eltern, seine blinde Schwester stammt aus einer Wurfwiederholung mit beiden Elterntieren. Im ersten Wurf (sieben Welpen) ist keine einzige Erblindung durch PRA aufgetreten. Im zweiten Wurf (6 Welpen) waren gleich mehrere betroffen...

An diesem Beispiel kann man erkennen, dass es nicht einfach eine mathematische Formel ist, wieviel Prozent der Nachkommen pro Wurf aus zwei Elterntieren, - welche die Veranlagung für das beschädigte Gen weitergeben an ihre Nachkommen, dann letzten Endes erblinden werden, oder die defekten Gene weitertragen oder aber vielleicht nur unbeschädigte Gene für gesunde Augen haben sollten!

Ohne einen zu entwickelnden Gentest durch eine Blutprobe ist eine Bestimmung nicht möglich! 

Das Leben mit einem immer schlechter sehenden Hund ist nicht unbedingt leicht. Aber es ist möglich einem erblindenden Hund oder einem blinden Hund, dennoch ein erfülltes Leben zu geben!

Im Fall unserer Labradorhündin ist diese bei ihrer ersten Halterin nicht zurecht gekommen. Es bot sich innerhalb einer Familie der Halterwechsel an. Und so hat dieser liebenswerte, blinde Hund heute einen Blindenführmenschen und zwei Blindenführhunde...
Die Vergesellschaftung mit einem weiteren Hund kann sich positiv auswirken. Auf Selbstsicherheit und Lebensqualität. Es ist eine Art "kleiner Schutz" vor mental überraschenden Begegnungen mit anderen Hunden und Menschen. Blindheit beim Hund muss nicht automatisch dessen Einschläferung bewirken!
Im häuslichen Umfeld kommt ein langsam erblindender Hund, nach Eintritt der völligen Erblindung gut zurecht. Draußen dient die Leine und der "Blindenführmensch" der Sicherung. Der Hundehalter muss das Augenlicht ersetzen. Trotzdem kann ein blinder Hund Hundekontakte pflegen und mit Hunden spielen. In den meisten Fällen kommen gerade Hunde mit erblindeten Hunden gut zurecht. Daran könnten wir Menschen uns ein Beispiel nehmen.

Bei einem Herdenschutzhund wie dem Do-Khyi ist eine sehr gute Sozialisation des Do-Khyi und ein sehr großes Verantwortungsbewusstsein des Halters erforderlich. Für eine ausschließliche Do-Khyi - Rudelhaltung eignet sich ein erblindeter Do-Khyi nicht!
Auf keinen Fall ist das Zusammenleben mit einem "Blindenführmenschen" eine Begründung nicht alles zu unternehmen, - auf dem Stand unserer heutigen Zeit, um in Zukunft derartige Erkrankungen des Auges zu verhindern!

Lest die gesamte Serie zur PRA Augenerkrankung beim Do-Khyi:

Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4

Hier geht es zu Mila, einer an PRA erkrankten Hündin

Zum Abschluss bleibt uns nur der Appell, Augenerkrankungen beim Do-Khyi und bei Hunden mittels dem Einsenden von Blutproben und einem Formular der Wissenschaft zuzuführen. Damit in Zukunft nicht nur einige wenige Hunderassen einen Bluttest auf die Erkennung von erblichen Augenerkrankungen haben!


@ Tibimaxe