Do Khyi Maxes Blog

Unser Ziel. Verstehen und Erhalt einer Hunderasse. Der Umgang mit einem Hund tut dem Menschen gut. Wenn der Hund gesund sein kann und einen passenden Halter findet
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Donnerstag, 9. Januar 2014

Do-Khyi Subtypes - oder wie sieht eigentlich die Rasse aus....

Do-Khyi eine Renaissance...oder Erneuerung.


Gibt es eine Rückbesinnung, eine Renaissance für eine Hunderasse, welche bis heute keinen einzigen an ihr entwickelten Gentest für verdeckt - von Generation zu Generation weiter gegebene Erkrankungsdispositionen kennt?

Große Unsicherheiten, Diskussionen - immer noch - wie seit Beginn der Zucht um 1976 in westlichen Industrienationen. Nein, nicht über eine hoffentlich gute Vitalität, eine bessere Gesundheit der nachgezüchteten Tiere. Sondern es geht immer noch, ja noch mehr als früher darum:

Wie sieht ein originaler Do Khyi - auch Tibet Mastiff genannt denn eigentlich aus...?


Wie? Eine seit etwa 3 Jahrzehnten im Westen gezüchtete Rasse im F.C.I. und dem honorigen Kennel Club in Großbritannien, dem AKC in Amerika und es ist da niemand der definitiv sagen kann was jeder weiß?

Inzwischen sind viele Chancen vertan, neue Tibet Mastiff Rassen "entstanden" vieles wurde optisch "Modifiziert" Und leider - es werden nun auch in den allerletzten, entlegenen Winkeln der Welt, den Ursprungsländern jene, noch erhalten gebliebenen "Subtypes" oder wie der Deutsche Volksmund zu sagen pflegt: Landschläge requiriert und alles in einem großen Topf verrührt...


Es bleibt, angesichts der Entfernungen zu Sitzungen und Tagungen welche über das Aussehen der Rasse diskutieren und befinden nur das, was aus historischen Filmaufzeichnungen und Fotografien das Aussehen genau definiert, offen zu zeigen.


Es ist eine Verpflichtung derartige Zeugnisse zu einer Entscheidungsfindung - so diese denn je geschieht - weltweit zur Verfügung zu stellen. Der Liebhaber der unverfälschten, originalen Landschläge eines originalen Rassetyps kann angesichts der Sprachlosigkeit der Oberen Zuchtverbände für Rassehundezucht nur Eines: Hoffen, dass etwas vom Do-Khyi, sprich Tibet Mastiff erhalten bleibt.


Der große Versuch an einer Hunderasse kann durchaus das Ende einer Hunderasse bedeuten. Je mehr Mitsprache, je mehr Meinungen, je mehr Meinungsverschiedenheiten wie eine schon lange gezüchtete und definierte Rasse eigentlich optisch aussehen soll, desto weniger Interesse liegt darin die Zucht einer Hunderasse genetisch "sicherer" zu machen. Sprich, die Gesundheit und Vitalität einer Hunderasse im Augenmerk zu behalten.

Bislang arbeitet die Züchterwelt leider nicht daran für die Zukunft der Rasse - mittels Gentests zur Vorbeugung vor erblichen Erkrankungen beim Nachwuchs zu sorgen. Das Grundlegende der Rassehundezuchtgedanken ist aus dem Blick geraten.

Der weltweite Austausch von Do-Khyi Welpen bis in die entlegendsten Winkel des asiatischen Kontinentes - zur Zucht von Tibet Mastiff, auch Do-Khyi genannt macht es zu einer Farce an eine Renaissance der Populationsgenetik des Do-Khyi zu glauben.

Man kann nur hoffen, dass Menschen in den Ursprungsregionen der verschiedenen Landschläge des Do-Khyi in Zukunft selbständiger werden und der Kommerzialisierung der Rasse Do-Khyi durch eine Tibet Mastiff Industries nach westlicher Art und chinesischer Geschäftstüchtigkeit ein deutliches Stop entgegenzusetzen haben.

Inzwischen sprechen diese durchaus mit. Manches Ergebnis der westlichen und auch der chinesischen Zucht einer Rasse wird inzwischen eindeutig in Frage gestellt.


Wir werden weiter auf Beobachtungsposten bleiben!


@ Tibimaxe

Samstag, 12. Februar 2011

Do Khyi Big Dogs of Tibet

Eine Buchbesprechung. Zum Thema Do-Khyi ist das Buch "Big Dogs of Tibet and the Himalayas" von Don Messerschmidt erschienen. Der Autor, erfahren durch seine wiederholten Tätigkeiten ab den 1960er Jahren in den Ländern des Himalaya, in Tibet und den angegliederten Grenzregionen, und immer an den großen Hunden von Tibet interessiert, kann aus eigenen Anschauungen einiges an Kenntnissen zu den Rassen Do-Khyi auch Tibet Mastiff genannt, Sha-Khyi, Himalayan Mountaindog (Himalayan Shepherd) und Khyi Apso beitragen.

Quelle: http://www.amazon.de

Ein ganzes Kapitel hat der Autor dem Thema der Mythen und Legenden und deren Klarstellung gewidmet. Er weist darauf hin wie diese Legenden und Mythen der Rasse Do-Khyi, in den Köpfen von einigen verantworlichen Züchtern, im Bezug auf das Zuchtbild - hin zu einem krankhaften Übergiganten - schaden und geschadet haben.
Das Kapitel hat er "Forget Marco Polo" (Vergiss Marco Polo) genannt.

Weitgehend verweist der Autor auf alte und neue Quellen und Beschreibungen der Hunde, speziell aus dem englischen und amerikanischem Fundus. Leider sind andere Quellen aus dem französischen und deutschen Bereich, wohl auch aufgrund der fremden Sprachen, nicht mit eingeflossen.
Das Buch liest sich in weiten Teilen - auch aus den persönlichen Reisen des Autors - wie eine weitere, umfassende Reisebeschreibung welche neben der Landschaft Tibets und der nahen Grenzregionen auch die Beobachtungen der Hunde Tibets mit erfasst.

Die Hunde, als welche uns die Do-Khyi oder Tibetan Mastiffs gerne gezeigt und angepriesen werden hat der Autor während seiner Reisen in Tibet und den Grenzregionen des Himalaya nicht gefunden. Aus dieser Sicht ist dieses Buch schon lange überfällig.

Der Autor weist unter anderem darauf hin, dass das Verständnis der "Reinzucht" bei westlichen Züchtern eher dem äußeren Aussehen, der Show - Konformität des "Rassetyps" dient, welcher in einem Standard von unterschiedlich gegründeten Rasseclubs festgelegt wird.  
Also eher der "Standardisierung einer Vorstellung" - unter weitestgehender Ignoranz der traditionellen Funktionen einer "Landrasse" wie dem Do-Khyi - dient.

Ebenfalls deutlich weist der Autor darauf hin, dass der Rassestandard des Do-Khyi oder Tibetan Mastiff geschrieben wurde - von und für derzeitige kommerzielle Züchter - welche wenig Interesse für das Leben und Zweck der Hunderasse in Tibet haben. 

Das Bild und Ergebnis können Liebhaber und Interessenten der Rasse Do-Khyi derzeit in ihren Auswirkungen weltweit auf verschiedenen Webseiten betrachten!
Es ist die Zeit gekommen, dass Do-Khyi - Liebhaber darüber nachdenken sollten ob sie ihr Bild, ihre "Vorstellung" nicht eigentlich realistischer gestalten wollen.

Für diese Überlegungen möchten wir das Buch von Don Messerschmidt als Lektüre empfehlen. Realistische Vorstellungen zur Rasse könnten ein gutes Ding für die Rasse Do-Khyi oder Tibetan Mastiff sein.

Im anderen Fall wäre der Do-Khyi, die großen Hunde Tibets so etwas wie eine "tibetische Folklore" durch die Vorstellungen von einigen kommerziellen Züchtern und deren Kundschaft geworden! 

@ Tibimaxe.de

Sonntag, 15. August 2010

Do Khyi Die andere Seite der Zucht

Haben wir nicht alle ein Bild im Kopf wenn wir, - als Hundehalter und Hundeliebhaber, daran denken uns einen Hundewelpen auszusuchen und käuflich zu erwerben?
Wer denkt da nicht an das Bild einer Hündin mit einem Rüden welche sich auf natürliche Weise, - von einem fürsorglichen Züchter zusammengeführt - in der Fortpflanzungsphase befinden. Das Ergebnis sind dann Hundewelpen welche uns - auch beim Do Khyi dieser "natürlichen und noch ursprünglichen" Hunderasse  - überall auf Webseiten und auch Heimtierverkaufs - Plattformen angeboten werden.

...Wir wissen aus etlichen Jahren Freilandbeobachtungen, dass die "Alphanummer" von Leitrüden schon allein deswegen nicht stimmt, weil häufig Weibchen die Entscheidungsträgerinnen in den Familien sind. Bei den Leittieren beruht die Paarbindung auf gegenseitigem Respekt...

Für den Hund, den Do Khyi und alle Tierarten gibt es ein natürliches Fortpflanzungsverhalten welches zu den wichtigsten Grundinstinkten bei den Caniden (Hundeartigen) gehört. Eine erfolgreiche Erfindung der Evolution um Übertreibungen, mangelnde Umweltanpassung, die Art schädigende Inzucht - sonst gäbe es ja ausschließlich ungeschlechtliche Zellteilung - zu vermeiden. Aber auch um die Art schädigende Instinktausfälle und Wesensmängel erfolgreich für das Überleben der Hundeartigen zu eliminieren.
Beim Hund erwählt die Hündin den zu ihr passenden Rüden. Dafür hat die Natur eigens das limbische Geruchssystem erfunden!

Thema Inzucht: ...Da Haushunde nicht abwandern können und ihr Paarungsverhalten durch den Menschen massiv manipuliert wird, sollte zumindest eine Hündin, die zum Decken eingesetzt wird, selbst entscheiden können, ob sie den vorgestellten Rüden mag oder nicht. Wenn sie ihn nicht will, auch wenn es der beste Champion ist, muss der Mensch das akzeptieren. Wir sind Gegner der Zwangsverpaarungen. Manchmal müssen Menschen zurückstehen und den Hündinnen das instinktive Wissen zutrauen, den richtigen Paarungspartner für sich zu wählen.

Wir Menschen erlauben uns das Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit, auf freie Partnerwahl bei der Fortpflanzung. Vergewaltigung ist gesellschaftlich zu Recht unter Strafe gestellt. Die Praktiken bei der Rassehundezucht, gerade beim Do Khyi oder auch Tibet Mastiff aber scheinen völlig anders...

Wir weisen darauf hin, dass es nicht alle Züchter von Hunderassen und Do Khyi sind welche derartige Praktiken zur Zuchtplanung gut heißen oder gar anwenden!

Es stellt sich die Frage aus ethischer Betrachtung,  im Angesicht derartiger, allseits bekannter Praktiken wenn gerade derzeit in Europa, Amerika und Deutschland, ja weltweit im Namen der Rasse Do Khyi dann mit solcherart hergestellten Nachkommen weiter gezüchtet, ja mit der angeblich erhöhten Vitalität von derartigen "Überseelinien" für den Verkauf und Handel von Do Khyi und Rassehundewelpen auch noch um Rassewelpenkäufer geworben wird!

Wie anders, als mit solchen Zuchtmethoden, sind die heute in so geringer Zeit entstandenen, auf allen Hundeausstellungen feststellbaren, hoch prämierten, extremen Übertreibungen bei der Rasse Do Khyi - hin zum Molosser - dem so genanntem "Tsang-Khyi-Typ" zu erreichen?

Festgeschnallt auf einem Gestell (Mating cradle - der Begriff stammt aus der englischen Sprachfamilie und wurde womöglich dort auch erfunden) erhöht das die Standfestigkeit der Hündin welche unter der übermäßigen Masse des zugeführten Rüden zusammenbrechen würde. Der Fang der Hündin mit einem Maulkorb, einer Maulschlinge versehen verhindert dieses das zahnbewehrte Abweisen des Rüden und womöglich auch "ihres" Menschen.

Größenunterschiede, Standverluste, Vitalitätsverluste und Wesensverluste beim Rüden - aber auch bei der Hündin - können auf diese Weise bei Missbrauch einfach ungeschehen gemacht werden.
Die Auslese des passenden, des im Sozialverhalten absolut intakten Rüden. Auslesen von Verhaltensmängeln, Wesensfehlern und Instinktverlusten beider Tiere durch eine gebundene, mit Maulkorb versehene Hündin - Fehlanzeige!

In welcher Weise macht sich das System der Rassehundezucht mitschuldig wenn es derartige Praktiken wissend duldet. Durch "Miteinbeziehen" mittels Weiterzucht derer Nachkommen in das System "adelt"?

Praktiken der Rassehundezucht, um womöglich zur natürlichen Fortpflanzung körperlich gar nicht mehr fähige Hunde oder zueinander nicht mehr passende, - um hoch dotierte "Kreationen der Wertschöpfung" für das Ausstellungswesen  zu schaffen. 
Praktiken welche jeden europäischen Nutzviehzüchter von Rindern und Schweinen erblassen lassen...

Keinesfalls aber soll der Eindruck entstehen, diese Hundezuchtmethoden wären als eine Ausnahmeerscheinung nur des asiatischen Kontinentes zu betrachten! Solche Praktiken sind - unter der Hand  - auch in Züchterkreisen unserer Gesellschaft wohl bekannt.

Sind das, - angesichts solcher allseits öffentlicher, bekannter Praktiken - europäische und amerikanische "Hobbyzüchter" welche ihre Do Khyi - Zuchthunde und deren Nachkommen nach Korea, Taiwan, Hong Kong und auch China verkaufen?
Hat ein Züchter nicht auch Verantwortung für die Nachkommen seiner Hunde, die Rasse?

In unserer Gesellschaft steht die Forderung - gerade auch für die Zukunft und heute - dass Zucht von Tieren, Hunden, auch dem Do Khyi und Chinesischem Tibetan Mastiff, weder bei Elterntieren noch bei den Nachkommen Schmerzen, Leiden, Schäden oder Verhaltensstörungen verursachen darf.
Dass rechtlich die Zucht stets auf gesunde Hunde auszurichten ist, welche in ihrem Wohlergehen, ihrem arteigenen Verhalten und in ihrer Würde nicht beeinträchtigt werden...

... Auch wenn es in Teilen der Wissenschaft immer noch umstritten ist - wir sind uns darüber einig, dass Tiere Emotionen und Gefühle haben und ausdrücken. Diese Auffassung teilt auch die neue Generation von Verhaltensforschern...  ... die bestätigen, dass alle Tiere, die in einer Gruppe leben (Art), sich in die Absichten und Stimmungen der anderen hineinversetzen und Emphatie (Zuneigung) empfinden können.

Die Hundezucht ist in der Forderung unserer Gesellschaft mehr denn je auf einen ausgeglichenen Charakter und geringe Aggressionsbereitschaft gegenüber Menschen und anderen Tieren auszurichten. 
Wie verträgt sich das mit der völligen Ausschaltung des natürlichen Fortpflanzungsverhaltens, zur Austestung der Vollständigkeit angeborener Instinkte, unter der "Vergewaltigung" von Zuchthündinnen? Nur um ein spezielles "Bild" in manchen Köpfen - von "Rassetyp im Vorstellungsvermögen" auf diesem Weg zu erhalten!
Diese Frage werden wir hier stehen lassen.

Das Bild in unseren Köpfen, als Hundeliebhaber, von ausschließlich wohl meinenden und ihrer Verantwortung bewussten Rassehundezüchtern werden wir korrigieren müssen.
Es ist eine ethische Pflicht, für ein Renommee anbieten wollendes Hundezuchtsystem, derartige Praktiken im System der Rassehundezucht nicht auch noch durch ein feststellbares Nachfrage- und Kaufverhalten, wie Verkaufsverhalten, durch das "Miteinbeziehen auf solche Weise" zu unterstützen!


Quellen: 
Zitate aus "Wölfisch für Hundehalter" G.Bloch, E.H. Radinger ISBN 978-3-440-12264-8, Kosmos Verlag

Dienstag, 6. April 2010

Do Khyi PRA Ein Blick

Do Khyi PRA Ein Blick - Grenzen der Hundezucht

Respekt!
Der Kampf gegen Tierversuche ist heuchlerisch. In unserem Alltag nehmen wir tausendfaches Leid in Kauf. Dagegen hilft kein strengeres Gesetz, sondern ein Bewusstseinswandel
Quelle: DIE ZEIT Nr.15

Wie die erbliche Augenerkrankung PRA (Progressive Retina Atrophie) in der Rasse Do-Khyi verbreitet wurde...
Ein Blick.
Dieser Teil ist nun der Vierte und ein abschließender Einblick in unserer Serie zur PRA beim Do-Khyi (Tibet Dogge, Tibet Mastiff).

Vorab: Es liegt uns fern einen Zuchtbetrieb, oder Verschiedene mit diesem Einblick öffentlich darzustellen. Aus diesem Grund sind, bis auf einige wenige Namen zu deren Verständnis, - welche bereits anderweitig im Internet veröffentlicht wurden alle weiteren Namensangaben anonymisiert. Der Aussagegehalt der bildlichen Darstellung wird damit nicht entstellt sondern übersichtlicher.

Es geht uns um das "Sehen können", weshalb es für Rassepopulationen nicht immer vorteilhaft ist alles der ausschließlichen Selbstverantwortlichkeit von  sogenannten "Hobbyzüchtern" zu überlassen.
Der Einblick zeigt deutlich wie die Augenerkrankung PRA zum Do-Khyi kam.

Zum Beginn:
Auch wenn wir hier nicht selten offene Worte wählen und, wie wir meinen, zum Nachdenken anregende Kritik aussprechen, so geschieht das nicht um die Rasse an sich oder deren Züchter in Misskredit zu bringen.
Den Weg, welchen wir gewählt haben, halten wir für notwendig und wir scheuen auch keine Mühe, das was wir glauben sagen zu müssen auch deutlich und leicht verständlich, - sichtbar für alle abzubilden.
Wir halten es für erforderlich auf Entwicklungen in der Rassezucht hinzuweisen, welche unseren Mitgeschöpfen, - den Hunden und deren Menschen, Leid zufügen können.
Wir appellieren auf diese Weise, - dem Stand unserer Zeit gemäß, etwas an dieser Entwicklung zu ändern. 
Es muss ein Umdenken erfolgen!

Nicht selten wird auch auf Hundeforen im Internet die Meinung geäußert, Rassezüchter könnten sich beim ersten Auftauchen von vermutet erblichen Erkrankungen, ohne fachkundige Hilfe, der Problematik annehmen und gegen das klinische Auftreten bei einzelnen Rassevertretern etwas aus eigener Anschauung züchterisch unternehmen...
"Lass das die Züchter übernehmen, diese werden fachgerecht damit umgehen und sich darum kümmern", diesen Satz kann ein Interessierter nicht selten hören.

Ohne Zweifel gibt es Züchter und dazu gehörige Rassezuchtvereine welche sich in einem solchen Fall  gemeinsam zugunsten "ihrer" Rasse, welche diese vertreten, fachlicher Hilfe versichern und zum Fortbestand deren Rasse und der Gesundheit der einzelnen Rassevertreter imstande sind eine, - auf dem Stand der heutigen Zeit gerechte Lösung herbeizuführen.
Auf der anderen Seite menschelt es sehr auch in der Rassehundezucht. Es gibt viele Beweggründe Hunde zu züchten. In etwa so viele wie Menschen welche dahinter stehen.

Bei den Recherchen und Vorarbeiten für die Darstellung sind uns verschiedene Dinge natürlich aufgefallen. Vor allem aber die strikte Trennung der holländischen Do-Khyi - Zucht von der, bereits frühzeitig durch Do-Khyi - Züchter - als die PRA - Erkrankung verursachend - angesehenen, ebenfalls holländischen Zuchtlinie.
Wichtig zu wissen: Die Darstellung dient der optischen Betrachtung ausschließlich der deutschen Do-Khyi - Zuchtbemühungen und auf welchem Weg die Erkrankung PRA in der Rasse durch züchterische "Auszuchtmaßnahmen" abschließend "multipliziert" weltweit Verbreitung gefunden hat.
Wie in unserem Beitrag "Finally PRA" abgebildet ist die PRA beim Do-Khyi (Tibet Mastiff TM) eine im Auftreten als "mittel" in der klinischen Feststellung, also mit ersten Symptomen im Alter von  ein bis zwei Jahren (zum Beispiel schlechtes Nachtsehen) und der Erblindung des Hundes im Alter von drei bis fünf Jahren, einzustufende Augenerkrankung!

Gerade für Rassen mit relativ spätem Krankheitsbeginn (4-5 Jahr) ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass homozygot erkrankte Hunde das krankheitsverursachende Allel an ihre Nachkommen weitervererben. Erst wenn ein an gPRA-erkrankter Nachkomme erkannt wird, ist bei einem ar Erbgang sicher, dass die Elterntiere Träger des gPRA-Allels sind. Sie werden dann von der Zucht ausgeschlossen, haben aber möglicherweise schon mehrere Nachkommen gezeugt, die dann auch von der Zucht ausgenommen werden, um die Reduktion des gPRA-Allels in dieser Rasse zu erreichen.

Aus dem Grund der vereinfachten Darstellung sind nur dann Zuchtmaßnahmen mit Zuchtbetrieben aus dem benachbarten Ausland dargestellt, falls diese das Zuchtgeschehen in Deutschland berührt haben. Erkrankungen sind farblich gekennzeichnet, sowie die im Erbgut PRA weitergebenden Nachkommen. 

Unterbrochene Linien verweisen auf mitwirkende Zuchthunde, welche bereits aufgeführt wurden. Wir haben uns bemüht das Schaubild im zeitlichen Ablauf der Jahre sinngemäß darzustellen.


Anklicken zum Ansehen, oder oben rechts mit Klick auf Flickr, in Groß abrufen.

Wer sich mit Ahnen des Do-Khyi beschäftigt (bitte nicht mit nahezu immer lückenhaften Datenbanken im Internet) kann dem Eindruck erliegen, dass speziell diese Zuchttiere, aus welchen später die PRA Erkrankungen, - offiziell feststellbar herrührten, gerade für den Rasseaufbau des Do-Khyi gar nicht so extrem, ja gar nicht so exzessiv eng gezüchtet waren. Dieser Umstand ist aber dem sehr frühen Auftreten der PRA-Augenerkrankung geschuldet!
In die deutsche Do-Khyi - Zucht gelangten die ersten Do-Khyi dieser Zuchtlinie durch die Übernahme aus Holland in einen Zuchtbetrieb in der Schweiz, von dort kurz darauf, in anschließend noch enger anfänglicher Zusammenarbeit in einen deutschen Zuchtbetrieb. Die ersten gemeinsam austestenden Zuchtplanungen sind auf der Darstellung gut erkenntlich...

Aufgefallen ist uns noch, dass mit einem PRA erkrankten Do-Khyi Rüden gezüchtet wurde, welcher auch bei der HD-Auswertung für eine Zuchtplanung (mittelschwere HD-D) für die damalige Zeit (1990/1991), nach den Zuchtreglements des VDH, keinen Zuchteinsatz hätte finden dürfen.
Die offizielle Feststellung und Meldung der PRA-Erkrankung dieses Rüden durch den deutschen Zuchtbetrieb, erfolgte, trotz ersichtlicher Kenntnis über diese Zuchtlinie, erst drei Jahre nach der Einführung der Augenuntersuchungspflicht für den Do-Khyi in Deutschland. Zu diesem Zeitpunkt seiner ersten, offiziellen Augenuntersuchung und "Meldung der PRA-Erkrankung" war der Rüde inzwischen 10 Jahre (!) alt.

Seine ebenfalls züchterisch eingesetzte, an PRA erkrankte Tochter, wurde zeitgleich - trotz vorliegender Kenntnisse der Erkrankungsmeldungen aus der Schweiz, erst 1996 (!) offiziell  als PRA - Fall "gemeldet". Zu diesem Zeitpunkt im 7. Lebensjahr (!)
Ihr Wurf in deren vierten Lebensjahr (1993) erfolgte trotz des nun endlich "offiziellen" Bekanntwerdens der PRA durch den Schweizer Zuchtbetrieb in Deutschland noch Anfang 1993, - in dem Jahr als dann letztendlich die Augenuntersuchungspflicht eingeführt wurde, - ohne eine zutreffende (abschließend im gleichen Jahr nachträgliche)  Augenuntersuchung der Hündin, - noch deren Nachkommen!

Zu diesem Zeitpunkt war der an PRA erkrankte Vaterrüde der Hündin, im selben deutschen Zuchtbetrieb, bereits im 7. Lebensjahr (!)

Das Gesamtzuchtbild zeigt nach anfänglichen Inzestverbindungen zur Austestung von wohl erblich vermuteten Erkrankungen (Test auf erbliche Gesundheit, frühzeitlicher Standard, Zuchtordnung?) geringe Auszuchtversuche auf blutsfremde Linien um danach sofort wieder in sehr enger Inzucht in die ursprüngliche Zuchtlinie zurückzukehren. Einige unerfahrene Erstzüchter der Rasse wurden in dieses Zuchtsystem mit einbezogen. Ob mit deren Wissen kann man abschließend nicht beurteilen.
Ebenfalls ist uns aufgefallen, dass jene Zuchtbetriebe aus der abgebildeten Zuchtlinie, welche bis heute noch aktiv Do-Khyi - Zucht betreiben, sich deutlich nicht mehr den Vorgaben des VDH zur veröffentlichenden DOK - Augenuntersuchung unterstellen.

Einige sehr wenige, in der Art von Wurfwiederholung, bei "Erstzüchtern" durchgeführte Zuchtverbindungen haben wir, wenn diese die heutige Weiterzucht nicht mehr betreffen, der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
Die Weiterzucht bis in die heutige Zeit haben wir versucht übersichtlich abzubilden. Auch heute noch werden die Nachkommen von damals, - an offiziellen PRA-Erkrankungen beteiligten Elterntieren, züchterisch weitergeführt.  Unter anderem auch - in Deutschland!

Insgesamt sind die deutlich sichbaren "Auszucht- Zuchtbemühungen" als fehl geschlagen anzusehen. Auch der Erbgang ist, - entgegen mancher mündlicher Überlieferung, damit keinesfalls geklärt. Hierfür fehlen die lückenlosen offiziellen Augenuntersuchungen aller der nachgezüchteten Tiere.
Interessant sind auch die durchschnittlich sehr kleinen Wurfzahlen der von der PRA Erkrankung betroffenen Würfe, sowie die nur in Facetten zu erkennende Penetranz, - also die Anzahl der aus diesen Würfen dann letztlich erkrankten Tiere.

Wie die Grafik sehr schön zu verdeutlichen vermag sind ohne einen funktionierenden genetischen Test auf Trägerschaft für PRA beim Do Khyi, alle Nachkommen aus den ursprünglich erkrankten Tieren, - oder das Erbgut weitergebenden Hunden, als vermutliche Genträger für PRA anzusehen. Die Inzucht auf eines der Tiere, sowie analog auf Tiere aus der französischen und osteuropäischen Zucht müsste daher sicher vermieden werden können, um erneute, aktuelle PRA Erkrankungen an heutigen Nachzuchttieren sicher ausschließen zu können.

Die zu vermutende Praxis, Nachkommen aus den dargestellten Zuchtverbindungen keiner offiziellen Augenuntersuchung zuzuführen ist optisch gut zu erkennen. Es sind eine Anzahl Nachkommen aus,  -direkt an PRA erkrankten Hunden, mit vermutet Erbgut der PRA - Erkrankung tragenden Zuchttieren, - oder aber mit Nachkommen (Erbgut führend) aus zwei offiziell, durch PRA - Erkrankungsfälle als Träger zu identifizierenden Zuchttieren zu erkennen (Grün/gelb, Blau/gelb, Gelb gekennzeichnet), welche erkennbar im weiteren Verlauf keiner einzigen DOK-Augenuntersuchung, oder anderweitig offiziell werdenden Augenuntersuchung jemals zugeführt wurden!

Mag der Grundgedanke auch gewesen sein in einer, im Rasseaufbau viel zu kleinen, Hunderasse Zuchttiere zu erhalten, so ist doch deutlich die Auswirkung dieser Praxis, - mit dem Ergebnis einer hohen Anzahl von Nachzuchthunden über Generationen welche für eine sichere Weiterzucht  hinichtlich der Erkrankung nicht geeignet sind, deutlich zu erkennen.
Natürlich fragt man sich auf welche Weise solche, - von deren Zuchthintergrund her, - "nicht vollwertigen" Nachkommen  (  im Bezug auf den Handel und Verkauf, sowie die umfängliche Nutzung als möglicher Zuchthund) an Do-Khyi - Liebhaber abgegeben werden können. Die Praxis, - auch heute, sieht in der Aufklärung von "Käufern" nicht selten anders aus!


Wer die Opfer nicht Schreien hören,
nicht zusehen kann,
dem es aber, sobald er außer Seh- und Hörweite ist,
gleichgültig ist, dass es schreit und zuckt -
der hat wohl Nerven, aber -
ein Herz hat er nicht!

(Bertha von Suttner)

Es bleibt uns an dieser Stelle nur der Appell an alle welche den Do-Khyi lieben, ihre Do-Khyi mindestens einmal im Leben einer, oder mehreren DOK - Augenuntersuchungen zuzuführen.

@ Tibimaxe

Legende: Die Angaben auf der Zuchtlinientafel basieren auf den offiziellen Zuchtbüchern, sowie auf den offiziellen Veröffentlichungen der augenuntersuchten Hunde beim Do Khyi in CH, DE. NL 

Wir empfehlen Euch die gesamte Serie zur PRA - Augenerkrankung  beim Do Khyi, für das bessere Verständnis wofür wir schreiben, zu lesen:

Teil 1 Do Khyi Fundamental knowledge PRA
 Grundwissen PRA
Teil 2 Do Khyi Resuming knowledge PRA
 Weiterführendes Wissen PRA
Teil 3 Do Khyi Finally about PRA
 Abschließendes Wissen PRA
Teil 4 Do Khyi PRA Ein Blick  - hier befindet Ihr Euch gerade


Teil 5 Do Khyi Blindenmensch PRA