Wirklich unser teurer Freund? Die vergangene Ausgabe der Wochenzeitschrift "Die Zeit" hat diesem Thema "Mein teurer Freund" in ihrem Wirtschaftsteil einen zweiseitigen Artikel gewidmet. In der Hauptsache ein Einblick in welcher Weise über das Milliardengeschäft mit dem Hund ein geldwerter Vorteil erworben werden kann.
Es ist eine Überlegung wert Geld in Aktien der Futtermittelindustrie anzulegen. Ein Wirtschaftszweig welcher inzwischen größere Profite bringt als das Grundgeschäft von Lebensmittelherstellern. Aber auch das Nebengeschäft mit der Tierliebe boomt. Exklusive Ausstattung für den Hund der gehobenen Gesellschaftsschichten - und für jene die dazu gehören wollen - kann sichere und hohe Gewinnspannen erzielen.
Einzig der Frage wo der Hund dabei bleibt - der Hund und seine tatsächlichen Lebensbedürfnisse - dieses kann der Leser des Artikels womöglich vermissen.
Der Hund als "geldwerter Vorteil" in der Wirtschaftswelt wurde durchaus trefflich beschrieben.
Diesen Mechanismen in der Wirtschaftswelt unserer Gesellschaft mit dem teuren Freund Hund wurde bereits ein ganzes Kapitel im "Schwarzbuch Hund" gewidmet.
So mutet es seltsam, dass nicht einmal eine Woche später die Tierfutterindustrie in die Schlagzeilen gerät. Nein, nicht über Kontrollen des Tierfutters - über die Kontrollen von menschlichen Lebensmitteln wurde man fündig!
Die Tierfutterproduktion indes scheint wie eine Art Goldgräber-Industrie zu sein. Fern aller wirklichen Kontrollen. Erst beim Kontrollieren der Tiere oder besser - deren "Produkte" für den Lebensmittelmarkt fallen Lücken auf. Wie sieht das nun speziell auf dem Markt für die Heimtierernährung, dem Heimtierfutterherstellern aus?
Ist mit freiwilligen Selbstkontrollen Sicherheit zu erreichen, wenn schon derartige Stoffe über das Tierfutter in die menschliche Nahrungskette gelangen? Tierfutter erscheint wieder einmal mehr wie eine Art Abfallbeseitigung. Ob das so angedacht war sei dahingestellt. Jedenfalls wird über eine Kontrolle von "tierischen und pflanzlichen Nebenprodukten" im Tierfutter wieder einmal nachgedacht werden müssen. Zu welchem Erfolg das letzlich führt bleibt abzuwarten.
Allein in den vergangenen zwei Jahren ist mir die Häufung der Todesursache "Leberkrebs" beim Hund als gehäuft - alleine nur in meinem direkten Umfeld - aufgefallen. Ob das nun nur an womöglich besseren Diagnosemöglichkeiten in der Tiermedizin der vergangenen 20 Jahre liegt sei dahin gestellt.
Mit funktionierenden Statistiken der Todesursachen bei Heimtieren könnte man womöglich auch die Tierfutterindustrie auf "Umwegen" kontrollieren. Die kurze Lebensspanne von Heimtieren wie Hund und Katze, welche sich im gleichen Ernährungsumfeld befinden wie deren Menschen, könnte als eine Art "Frühwarnsystem" betrachtet werden.
Dazu allerdings bräuchte es Menschen welche sich auch auf dem Heimtiersektor für Kontrollen, lückenlose Meldungen und Frühwarnsysteme einsetzen.
@ tibimaxe.de
Bruno 2007 - 2021
vor 3 Jahren