Do Khyi Maxes Blog

Unser Ziel. Verstehen und Erhalt einer Hunderasse. Der Umgang mit einem Hund tut dem Menschen gut. Wenn der Hund gesund sein kann und einen passenden Halter findet

Mittwoch, 8. September 2010

Do Khyi Rassetypisch

Do Khyi und rassetypische Möglichkeiten bei Rassehunden

Das System unserer heutigen Rassehundezucht sucht nicht nur beim Do Khyi Hunderassen zu züchten welche sich - durch eng gefasste Standards - möglichst gleichen wie ein Ei dem Anderen.

So kann ein Rassehunde - Liebhaber heute ein der Rasse typisches Aussehen erwarten, so dass jedermann erkennt - bei allgemein geläufigen Hunderassen - um welche Rasse es sich handelt. Aber auch innerhalb der verschiedenen individuellen Ausstattungen innerhalb einer Hunderasse kann bei einem Rassehund - auch dem Do Khyi - von einer speziellen, der Rasse typischen Verhaltens- und Einsatzweise ausgegangen werden. Gerade Letzteres ist im Sinn eines hoffentlich passenden Einsatzes und zutreffender Haltung interessant. Und doch ist gerade und speziell bei diesem wichtigen Aspekt der Anschaffung - trotz aller Auslese - bis heute immer noch die individuelle Ausstattung des jeweiligen Hundes zu betrachten!

Das der jeweiligen Rasse eigene, der Rasse typische möglichst nach Standard konforme Aussehen wird durch Schönheitsausstellungen, den Nationalen Ausstellungen (CAC) oder Internationalen Ausstellungen (CACIB) nach dem Internationalen Standard für eine Rasse bewertet. Größtmögliche Gleichheit, also auf solche Art erklärter Rassetyp, wird letztendlich mit Championaten bewertet.
Nicht mehr und nicht weniger!

Unser System der Rassehundezucht, welches im ausgehenden Viktorianischen Jahrhundert (um 1850 - 1900) "erfunden" ist, wurde bis vor kurzem noch völlig unkritisch betrachtet. Ziemlich schnell wurde durch Auslese auf Einheitlichkeit (Verwandtschaftszucht, Inzucht, Linienzucht auf Verwandtschaftszucht) mit immer enger gefassten Standard - Bestimmungen rassekonformes, rassetypisch genanntes Aussehen erzielt. Danach (ab 1960 aber auch schon davor) konnten Steigerungen beobachtet werden. Steigerungen in Größe, Kleinheit, Farben, Faltenbildung,  Umformungen, Rückbildungen - kurz extreme Übersteigerungen genannt, welche rassetypisch angedeutete "Attribute" körperlich stark überzeichnet herausgestellt haben. Vereinheitlichung ist die Devise.
Der Fantasie des Menschen sind bei der Wandlungsfähigkeit des Hundes hier scheinbar keine Grenzen gesetzt!
Inzwischen avanchiert der Rassehund zum Modeartikel. Wenn es "In" ist zum Beispiel Mops zu "tragen" erwartet die Gesellschaft Bedürfnisbefriedigung. Dass dieser in den vergangenen paar Jahren darüber noch kleiner, noch zwergenhafter geworden ist wird der Mode keinen Abbruch verschaffen.

Zurück bleiben Hunderassen, welche - aus der Mode gekommen - schwer an dem unbekümmerten Materialismus in der Hundezucht zu tragen haben. Rassetypische Erkrankungen und einer Rasse eigenes Leid durch Übertreibungen und Engzuchtpraktiken haben in erster Linie die Hunde zu "er"tragen!

Derselbe Mechanismus welcher - unter dem Ignorieren aller neuen Erkenntnisse ab cirka 1920 mehr und mehr bis zur Fülle der wissenschaftlichen Erkenntnisse unserer heutigen Zeit- weiter an der Rassekonformität der rassetypischen Merkmale festhält ist relativ unbeweglich dieselben Mechanismen, welche er für positiv gesehene Rassekennzeichen nutzt, auch bei den negativen, bei den für eine Rasse typischen Erkrankungen anzuerkennen...(!)

Auf diese Weise wurde der Boden bereitet für einen Materialismus in der Hundezucht, betreffend von Mischlingshunden!
Auch und nicht nur der Do Khyi ist davon betroffen.

Nun heißt das nicht automatisch, dass fernab jeglicher Gesundheitskontrolle "gezüchtete" Mischungen aus zwei, drei, vier oder im Falle des Do Khyi verschiedenen Rassen, analog zu ihren nicht selten auch schon gesundheitlich angeschlagenen Rassevorfahren, dann für ein paar Zuchtgenerationen - unter Beibehaltung des althergebrachten Zuchtsystems - gesünder wären!

Rassetypische Attribute wie Aussehen und damit einhergehend, je nach Engzuchtpraktiken der Vergangenheit, auch der Rasse typische Erkrankungen bedeuten nicht auch automatisch, dass ein Hund einer Rasse gleich einem Automatismus an solchen Erkrankungen leiden wird.
Es bedeutet also nicht, dass der Hund notwendigerweise krank werden muss oder gar gleich mehrere von solchen Erkrankungen aufweisen wird!
Es bedeutet - analog zur Verlässlichkeit auf rassetypisches Aussehen und Verhalten - dass wenn der Hund krank werden sollte, es wahrscheinlicher eine der als rassetypisch bezeichneten Erkrankungen sein wird. Dieser Mechanismus ist unserer auch noch heutigen Praxis der viktorianischen Rassehundezucht zu verdanken.

Manche Erkrankungen haben mit der Auslese auf "Rassetypisches Aussehen" zu tun. Andere sind den Engzuchtpraktiken geschuldet. Kein Grund aber für erkennbar verantwortungsbewusste Züchter solchen Entwicklungen nicht entgegen zu treten. Die Unbeweglichkeit von manchen Rassezuchtvereinen muss nicht zwingend von verantwortungsbewussten Züchtern nachvollzogen werden!
Bei manchen Rassen allerdings kann diese Einsicht womöglich zu spät kommen.

@ Tibimaxe.de