Die Forderung nach Transparenz ist nicht zuletzt erst vor Kurzem - nach den Erfahrungen mit unserer Finanzwelt - auch auf völlig anderen Gebieten als der Rassehundezucht entstanden.
Transparenz auf dem Bankensektor soll in Zukunft beim Erkennen von sogenannten "Giftpapieren" und daraus für alle auf dem Sektor Handelnden beim Erkennen und Vermeiden von negativen Risiken helfen. Transparenz als eine Art Sicherheit um in Zukunft der Allgemeinheit die Übernahme von sozialisierten Kosten zu ersparen, um eventuell auch den Missbrauch von Vertrauenspositionen zu verhindern...
Ein Vergleich Rassehundezucht/ - verkauf und Geldhandel bietet sich an.
Beim Entstehen des Rassehundezucht - Gedankens hatten die "Urväter" auch Transparenz im Sinn. Auf diese Weise sind jederzeit einsehbare Zuchtbücher und Ahnennachweise entstanden.
Inzwischen aber ist in der Zucht von Rassehunden nicht selten eine mangelnde Transparenz festzustellen. Einst bis in die fünfte Generation dargestellte Ahnennachweise können bei nicht wenigen - auch renommierten Rassezuchtvereinen - heute nur noch bis in die dritte Generation, also die der Ur-Großeltern eingesehen werden.
Darstellung von Engzuchtverbindungen auf den Ahnennachweisen -offen für die Zielgruppe der Welpenkäufer - bei nicht wenigen Rassezuchtvereinen Fehlanzeige!
Wem dient das in der Rassenhundezucht?
Sicher kann sich ein Rasseliebhaber und Laie dazu seine eigenen Gedanken machen. Eine Vereinfachung für eventuelle Neuanfänger und notwendige Kenntnis für Deckrüdenhalter, unter anderem auch in der Do-Khyi Zucht, ist es sicher nicht.
Auf der anderen Seite wird für "grenzenloses" Vertrauen in das Renomee und die ausschließlich guten Absichten von ( nicht selten auch scheinbar) kontrolliert arbeitender Rassezüchter geworben.
Dass es solche Züchter - auf welche man vertrauen kann - tatsächlich gibt muss man an dieser Stelle nicht extra betonen. Lediglich muss der Rasseliebhaber- und Interessent diese Züchter auch beim Do-Khyi - gleich einer Suche nach ein paar Nadeln in Heuhaufen - erst einmal finden!
Dass es auch Zuchtvereine, verantwortlich für die Erhaltung einer Rasse, geben kann welche Transparenz zeigen in ihren Bemühungen um den Erhalt ihrer Rasse insgesamt, kann der Interessierte derzeit beim Nova Scotia Duck Tolling Retriver nachvollziehen.
Weltweit wurden für eine Studie einer anerkannten Wissenschaftlerin die Zuchtbücher geöffnet....
Die Auswertung war im Ergebnis niederschmetternd. Der Verein sucht den offenen, transparenten Weg seine Rasse zu erhalten. Dazu kann man nur Durchhaltevermögen und richtige Entscheidungen für die Zukunft der Rasse wünschen!
Der Hund und wir Menschen haben eine gemeinsame Geschichte in der Entwicklung bis hin zu den heutigen Hochkulturen. Die vielfältigen Hunderassen, welche auf dem gemeinsamen Weg in einer symbiotischen Zusammenarbeit entstanden sind, erzählen davon.
Jede einzelne Hunderasse ist es wert erhalten zu bleiben...(!)
Wohl bemerkt sind diese Spezialisten unter den Hunden - die Hunderassen - gerade eben nicht durch eine reine Auslese auf äußere Schönheitsmerkmale und die vollkommene Rassereinheit durch längst geschlossene Zuchtbücher entstanden!
Es scheint als müssten wir Menschen das Züchten von Hunden wieder lernen.
Von einer offenen, weltweiten Transparenz und Zusammenarbeit ist die Welt der Do-Khyi - Zucht noch weit entfernt. Unvorstellbar bis heute, dass sämtliche Daten und Erkenntnisse der Zucht und deren Züchter einer weltweiten Studie bei einem anerkanntem Institut und deren Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt werden könnten.
Offen auf dem Stand unserer Zeit um das Einkreuzen einer ausgewählten, im Habitus und Ursprung nahe liegenden Rasse nachzufragen - Unvorstellbar, ja in mancher Meinung auch gar nicht nötig.
Beim Do-Khyi sind ja die Zuchtbücher noch offen!
Und so kommt es, dass persönliche Vorstellungen, Vorlieben und Zukunftsgedanken der gerade eben noch aktiven Einzelzüchter - gerade und insbesondere der "schönen Äußerlichkeiten" (die Schönheit liegt jeweils in den Augen des Betrachters) - die deutlich sich abzeichnende Zukunft der Rasse, den Do-Khyi oder auch Tibetan Mastiff umgestalten.
Durch Züchter von welchen wohl nahezu keiner seine Zuchthunde - in dem Bereich für welchen der Do-Khyi einst entstanden ist - auch wirklich "arbeiten lassen könnte". Von Züchtern welche - um Gesundheitsaspekte der Rasse zu erhalten - die Fähigkeit der Rasse als "Working Dog" auf dem Gebiet der Transhumanz, dem Zug mit dem weidenden Vieh über weite Strecken, das Wachen und Schützen, die Robustheit für das Bestehen in schweren Umweltbedingungen in die Zucht und Gestaltung der Rasse erhaltend mit einfließen lassen sollten.
Keine einzige Hunderasse der Welt ist im Bereich einer Zwinger- / Boxen- / Zimmerhaltung mit Freiauslauf - Areal entstanden. Bei keiner einzigen Hunderasse waren einzig optische Attribute und Übertreibungen Ausschlag gebende Gründe für deren Entstehung und Entwicklung.
Transparenz, für alle, - Züchter wie Halter - welche sich mit der Rasse Do-Khyi beschäftigen - kann vor diesem Hintergrund von Einigen auch als störend empfunden werden.
So kommt es, dass Zuchttiere letztendlich nur noch bei Spitznamen oder deren Rufnamen bekannt werden. Dass scheinbare "Einblicke" alleine einem Vermarktungsgedanken für Zuchtbetriebe gewidmet werden...
Es ist viel Bewegung in der Mensch gemachten Do-Khyi Welt. An Stelle einer jeden (von vielen) - nicht selten wohl bekannten Zuchtstätten - welche in den vergangenen paar Jahren ihre Zuchttätigkeiten endgültig eingestellt haben, sind mindestens zehn neue Zuchtbetriebe entstanden!
Die Forderung nach Transparenz gilt also auch - den neuen Züchtern. Diese sollten nicht automatisch das Rad jedes Mal wieder neu erfinden müssen.
"Vergangene Zuchtbilder und Erfahrungen" sollten nicht immer wieder dem Vergessen, der mangelnden Erinnerung übergeben werden. Den einzelnen gezüchteten Do-Khyi, der Rasse und dem Tierschutzgedanken zuliebe!
Nicht selten, sondern einem Regelmechanismus in der Hundezuchtwelt folgend, führen Zuchtbemühungen für eine und auch diese Rasse, nicht zuletzt auch über ein weltweit hohes Angebot an Welpen direkt in den Hundehandel, die Massenvermehrung. Die "renommierte Zucht" arbeitet und liefert sozusagen zu, - den Puppymills und Massenvermehrern... (!)
Auch solche Vorgänge könnten durch Transparenz deutlicher einsehbar, - ja nachweisbar werden!
Angesichts der weiter zunehmenden Anzahl an Zuchtbetrieben für die Rasse kann man den Do-Khyi kaum mehr als eine "seltene Rasse" bezeichnen. Die weltweiten Wurfzahlen stehen dem entgegen.
In der Reihe der spezialisierten Herdenschutzhundrassen ist der Do-Khyi zum Modehund avanciert. Das legendäre Marketing für den Tibet Mastiff aus Asien scheint seine Wirkung auch in der westlichen Welt nicht zu verfehlen!
Es war bisher für keine Hunderasse positiv in "Mode" zu kommen! Im Gegenteil: Manche wurden "verboten" andere haben sich bis heute niemals mehr von der "Mode" erholen können!
Insgesamt sind Bemühungen festzustellen der Engzuchtfalle zu "entkommen" und dabei alte, notwendige und lieb gewonnene Blutlinien zu erhalten. Doch fehlende Transparenz und mangelnde fundierte, länderübergreifende Zusammenarbeit führen dann zwangsläufig diese Bemühungen in der weltweiten Zucht ins Leere.
Jede offen einsehbare Datenbank ist hinsichtlich angegebener Gesundheitsangaben nicht aussagefähig, nicht verlässlich. Dafür müssten Standards für gesundheitliche Kontrolluntersuchungen und Auswertungen zuerst weltweit angepasst und standardisiert werden.
In manchen Staaten ist eine Untersuchung der Hüftgelenke zum Beispiel obligatorisch, in anderen Staaten wiederum nicht erforderlich oder keinerlei Mindeststandards verpflichtend. So werden auf Datenbanken auch nur die Do-Khyi - Zuchten einiger Länder mit Daten zur Hüftgelenksauswertung auftauchen können.
Eine "Sicherheit" für Züchter und Halter einer Hunderasse - welche zwingend länderübergreifend gezüchtet wird und werden muss - gibt es auf solche Weise auch nicht durch Einblicke in Datenbanken!
Ohne Transparenz, Kontrolle und ohne fundierte Beratung durch Wissenschaftler ist der Weg vorgezeichnet. Die Rasse an sich dürfte so nicht erhalten werden können. Nicht im Habitus (Erscheinungsbild) und Wesensmerkmalen.
Es wäre längst an der Zeit für "verschiedene molossoide Tsang-Khyi - Typen" eine eigene Rassebezeichnung einzuführen!
Weltweit wird alles als Tibetan Mastiff präsentiert und bezeichnet welches sich in den vergangenen 10 Jahren auf diese Weise, - der oben erwähnten offenen Zuchtbücher weltweit, - gewollt oder ungewollt - entwickelt hatte!
Der erste Zuchtversuch für den Do-Khyi in den frühen 1900 - 1940 er Jahren in England wurde mangels frischer Blutzuführung beendet, - also der fehlenden Möglichkeit mit den politischen Umbrüchen weitere Do-Khyi aus Tibet zu importieren.
Dass es eine sogar größere Auswahl von Stamm-Zuchttieren zum Start der Zucht damals - im Vergleich zum erneuten Start Ende der 1970er Jahre - gegeben hat, kann man sich hier ansehen.
1936 endeten die Bemühungen...
Obwohl 1937-1938 auf dem Kontinent nach einer Tibet - Expedition 15 Do-Khyi nach Deutschland importiert wurden. Unvorstellbar damals, eine Europäische Zusammenarbeit, angesichts der politischen Verwerfungen!
Ob der Neuanfang der Do-Khy - Zucht um 1976 bis 1979 in Zukunft der tibetischen Rasse Do-Khyi ein Überleben sichern kann ist nicht zu erkennen. Es fehlt die Transparenz. Es fehlt die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft und es fehlen die Einsichten, längst begangene - nicht erfolgreiche Pfade - nicht wieder in der Zucht zu betreten.
Und so kommt es, dass bei uns in Deutschland Do-Khyi - Zuchtbetriebe mit "neuen" Blutlinien für Welpen - Absatz werben. Blutlinien welche - feststellbar - in der restlichen Welt der Do-Khyi - Zucht bereits vor einiger Zeit "aufgegeben" worden sind.
Man betrachtet Werbung mit dem Zuwachs einer so bezeichneten neuen "Vitalität" in der Rasse welche lediglich eine Erhöhung der für die Rasse typischen durchschnittlichen Wurfgröße - hin zur "molossoiden Wurfgröße" bedeutet.
Natürlich mag es manche Zuchtbetriebe erfreuen in Zukunft - statt fünf oder sechs Do-Khyi - Welpen, nun zwölf bis vierzehn Welpen pro Wurf veräußern zu können...(!)
Mit Fürsorge um den Erhalt der Zukunft einer überlieferten Hunderasse hat dieses Ergebnis nichts zu tun.
Diese Entwicklung befördert den Handel und die Vermehrung der Rasse in den einschlägigen Staaten des Hundehandels. So wundert es auch nicht, dass man gerade Nachkommen aus manchen Zuchtbetrieben auf den einschlägigen Hundemärkten des Haustierhandels im Internet findet.
Nur "scheinbare Transparenz" findet der Liebhaber und eventuell an der Zucht des Do-Khyi Interessierte auf einigen durch Zuchtbetriebe angebotenen Datenbanken. Manch einem Zuchtbetrieb aber sind Datenbanken, - zugänglich für Jedermann - auf welchen nicht nur ein paar der wenigen "auserlesenen" Zuchtbetriebe die Hand über eine eigens ausgewählte, einsehbare Transparenz halten können, sicher kein angenehmer Gedanke.
Jede Datenbank ist, - angeboten zu Hunderassen - soweit nicht einer zutreffenden und unabhängigen Kontrolle unterworfen, mit Vorsicht zu betrachten!
Insbesondere wenn dergleichen mit speziellen "Marketingmethoden" im Internet angeboten werden, von Zuchtbetrieben welche "scheinbar offen" über rassetypische Erkrankungen nur bei den Zuchten der Konkurrenz in der Rasse berichten...
Zuchtbetrieben welche Gesundheitsfragen zu Rassehunden allein nur aus der Sicht der Vermarktung der eigenen Zuchtprodukte betrachten.
Es gibt keine - "Mal Gut" oder - "Mal Böse" wirkenden Gene bei Rassehunden. Es gibt Erbgänge welche wissenschaftlich feststellbaren Regeln unterworfen sind. Es gibt keine "erblich klinisch reinen Rassehunde"!
Es gibt aber nicht wenige Züchter welche derartige Erfahrungen mit Erbgängen deutlich der Wissenschaft und jeder Transparenz entziehen!
Transparenz und Informationen frei erhältlich und von Jedermann kontrollierbar, korrigierbar durch weltweit alle Züchter und Halter, sowie andere kundige Personen unterliegen damit einer ständigen, permanenten Kontrolle.
Solch eine Kontrolle wird man bei Rassedatenbanken "privater Züchternaher" oder bei von Zuchtbetrieben geführten Datenbanken vergeblich suchen.
Einblick in alle Rasse - Daten für Jedermann. Dieses schließt aus, dass Daten zu Rassehunden gezielt nur einem gewissen Betrachterkreis mit einer jeweiligen Zugangskennung einsehbar werden. Alle Halter und Züchter sollten beitragen und auch uneingeschränkt Einblick nehmen können.
Die Forderung nach Transparenz in unserer Gesellschaft dient der Einsicht und Kontrolle. So auf dem Sektor der Banken, der Unternehmen und diese Forderung kann ein renommierter Rassezüchter auch für ein Zuchtbild übernehmen. Es braucht kundige Rassehundehalter und -Züchter welche sich jederzeit ein Bild machen können um die Rassehundezucht zukunftsfähig zu gestalten.
Durch diese Transparenz wird sich ein kundiger Rassehundezüchter von einem Rassevermehrer unterscheiden! Ein kundiger, verantwortungsbewusster Hobbyzüchter hat nichts zu verbergen, kann stolz alle seine gezüchteten Do-Khyi präsentieren.
Vor allem aber benötigt er keine "eigens gefertigten" Datenbanken welche er in der Transparenz jederzeit steuern kann! Ein "guter" Züchter ist auf derartige Vermarktung oder völlig mangelnde Transparenz nicht angewiesen.
Literatur: